Silverstone / GB
10.04. - 12.04.2015

Hockenheim
01.05. - 03.05.2015

Pau / F
15.05. - 17.05.2015

Monza / I
29.05. - 31.05.2015

Spa / B
19.06. - 21.06.2015

Norisring
26.06. - 28.06.2015

Zandvoort / NL
10.07. - 12.07.2015

Red Bull Ring / A
31.07. - 02.08.2015

Portimao / P
04.09. - 06.09.2015

Nürburgring
25.09. - 27.09.2015

Hockenheim
16.10. - 18.10.2015


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Felix Rosenqvist wird vorzeitig Meister 2015
Rennen wurde durch vier Safety Car Phasen unterbrochen

Auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke des Nürburgrings geht die FIA Formel-3-Europameisterschaft 2015 in ihre entscheidende Phase. Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin), der in Portimão die Führung in der Fahrerwertung an Felix Rosenqvist (Prema Powerteam) verlor, möchte diese dem Schweden auf der Eifelstrecke wieder abnehmen. Hinter den beiden Routiniers lauert mit Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing) der beste Rookie auf Rang drei der Gesamtwertung. Außerdem hat sich für die Rennen auf dem Nürburgring das russische Team ArtLine Engineering angesagt, das mit dem Letten Harald Schlegelmilch antreten wird.

Noch vier Fahrer haben Chancen auf den Titel des FIA Formel-3-Europameisters und könnten damit die Nachfolger des Franzosen Esteban Ocon antreten: Felix Rosenqvist, Antonio Giovinazzi, Charles Leclerc und Jake Dennis (Prema Powerteam). Zwischen Rosenqvist und Giovinazzi liegen sechs Läufe vor Saisonende 34,5 Punkte, weitere 19 Zähler dahinter ist Leclerc zu finden. Dennis muss einen Rückstand von 15,5 Punkten auf Leclerc aufholen, auf seinen führenden Teamkollegen Rosenqvist fehlen dem Briten aktuell 69 Zähler. An den beiden letzten Rennwochenenden der aktuellen Saison sind insgesamt noch maximal 150 Punkte zu holen.


An den Nürburgring haben vor allem Antonio Giovinazzi und Felix Rosenqvist gute Erinnerungen. Der Italiener feierte im vergangenen Jahr einen Sieg und einen dritten Platz, der Schwede konnte sich ein Jahr zuvor einmal über Rang drei freuen. In dieser Saison haben beide bereits einige Triumphe in der FIA Formel-3-Europameisterschaft gesammelt. Rosenqvist siegte neun Mal, Giovinazzi gewann fünf Rennen. Sechs Triumphe stehen auf dem Konto von Dennis und Leclerc bekam vier Mal den Pokal für den Sieger. In der Eifel heißt die FIA Formel-3-Europameisterschaft mit ArtLine Engineering ein neues Team willkommen. Die Russen setzen auf den lettischen Routinier Harald Schlegelmilch und bringen mit dem ARTTech P315 ein eigenes Chassis mit. Motorseitig vertraut ArtLine Engineering auf Neil Brown Engineering. Damit stattet der britische Hersteller neben Julio Moreno (ThreeBond with T-Sport) nun auch einen zweiten Teilnehmer der FIA Formel-3-Europameisterschaft aus. Außerdem wird Félix Serrallés (kfzteile24 Mücke Motorsport) sein Comeback in der FIA Formel-3-Europameisterschaft geben. Der Mann aus Puerto Rico, der 2013 und 2014 bereits in der FIA Formel-3-EM fuhr, übernimmt den Dallara-Mercedes mit der Startnummer 35 des Teams kfzteile24 Mücke Motorsport. Neben den beiden deutschen Teams kfzteile24 Mücke Motorsport und Motopark treten auch zwei deutsche Fahrer an: Markus Pommer (Motopark) und Nicolas Pohler (Double R Racing). Während Pommer schon ein Rennen in der FIA Formel-3-Europameisterschaft 2015 gewinnen konnte, wartet Pohler noch auf seinen ersten großen Erfolg. Der Starnberger kehrt am kommenden Wochenende nach einem Armbruch wieder auf die Rennstrecke zurück.


Nicolas Pohler (Double R Racing): „Ich freue mich, dass ich nach meiner verletzungsbedingten Zwangspause von zwei Rennwochenenden nun wieder dabei bin. Zuschauen ist zwar nie schön, aber vielleicht habe ich den Kopf dadurch auch etwas freibekommen und kann nun mit frischem Mut angreifen. Meinem Arm geht es auch wieder ganz gut, nur schnelle abrupte Drehungen der Hand tun noch weh. Aber beim normalen Fahren sollte ich eigentlich keine Probleme haben. Und auch meine Rippenprellung ist mittlerweile verheilt. Ich gehe ganz locker und entspannt in das Nürburgring-Wochenende, habe keine speziellen Erwartungen. Ich fahre generell gerne in der Eifel, denn dort bin ich schon als Kind öfter gewesen, um meinen Vater, der sporadisch in der VLN oder beim 24-Stunden-Rennen antrat, zu begleiten.“

Das erste und zweite freie Training nahmen die Fahrerinnen und Fahrer am Freitagvormittag unter die Räder. Dieses wurde in zwei Sitzungen mit jeweils 40 Minuten bei trockenem Wetter abgehalten. In der ersten Sitzung konnten sich Callum Ilott (Carlin) mit 25 absolvierten Runden und einer Zeit von 1:21,761 Minuten in Szene setzen, gefolgt von seinem Landsmann und Teamkollegen George Russell und einem weiteren Briten Jake Dennis (Prema Powerteam). Felix Rosenqvist (Prema Powerteam), Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin ) und Charles Leclerc (van Amersfoort Racing) mussten sich zunächst mit den Rängen sieben, zwölf und acht zufrieden geben. Die einzige Dame im Feld Tatiana Calderon nahm Platz 16 ein.


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Nach einer kurzen Pause von fünf Minuten wurde dann das zweite freie Traning in Angriff genommen. Die Zeiten gegenüber dem ersten wurden schneller. Diesmal war der Tabellenführer mit 21 gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:21,400 Minuten der schnellste Mann im Feld. Hinter ihm lagen Lance Stroll (Prema Pwerteam). Er war damit der beste Rookie und Markus Pommer (Motopark). Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc hatten sich verbessern können. Sie nahmen nun die Plätze neun und sieben ein. Die ersten drei aus der ersten Sitzung lagen auf Platz zehn, sechs und 20. Tatiana Calderon hatte sich zeitmäßig verbessert, mussten sich aber trotzdem mit Rang 20 zufrieden geben.

Ernst wurde es für die Protagonisten am Freitagnachmittag, denn nun stand das erste Qualifying, welches aussschlaggebend für die Startaufstellung des 28. Laufes ist, auf dem Programm. Die Zeiten wurden nochmals schneller. Die erste Pole-Position holte sich der Tabellenführer mit zehn Runden und einer Zeit von 1:21,126 Minuten. Startplatz zwei und drei gingen an George Russell und Nick Cassidy (Prema Powerteam). In der dritten und vierten Startreihe werden Chalres Leclerc und Antonio Giovinazzi stehen. Tatiana Calderon (Carlin), die einzige Dame im Feld musste sich mit Startposition 25 zufrieden geben.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Das Qualifying war gut, mein Auto war toll und ich bin happy mit meiner Rundenzeit. Einzig der Verkehr war ein kleines Problem. Deshalb habe ich meine schnellste Runde auch erst am Schluss fahren können und war froh, dass in dieser alles passte. Ich habe allerdings nicht viel riskiert, denn ich wollte keinen Unfall riskieren. Ich denke deshalb, dass es noch etwas schneller geht, könnte mir aber vorstellen, dass es den anderen Fahrern genauso ergeht."


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Wie bereits im ersten Qualifying, so ließen auch in Qualifying zwei die Titelkandidaten zunächst auf sich warten. Als erster des Quartetts, das noch Chancen auf den FIA Formel-3-Europameistertitel hat, tauchte Antonio Giovinazzi (1:21,663 Minuten) an der Spitze des Klassements auf, er übernahm Rang eins elf Minuten nach Beginn der Session. Nur eine Minute später hatte Felix Rosenqvist (1:21,186 Minuten) die Bestzeit von Giovinazzi bereits unterboten und war neuer Führender. Antonio Giovinazzi, der zunächst noch weitere Positionen verlor, arbeitete sich kurz vor Schluss wieder bis auf Rang zwei nach vorne. Doch diesen konnte er nicht bis zum Schluss halten, denn in den letzten Augenblicken zogen noch George Russell, Lance Stroll und Jake Dennis am Italiener vorbei. Somit musste er sich mit Rang fünf hinter Felix Rosenqvist, George Russell, Lance Stroll und Jake Dennis zufrieden geben.

Mikkel Jensen beendete das Qualifying als Sechster vor Charles Leclerc der neben Felix Rosenqvist, Antonio Giovinazzi und Jake Dennis ebenfalls noch Titelchancen hat. Nick Cassidy, Santino Ferrucci und Alessio Lorand vervollständigten die Top Ten. Für die Startaufstellung des dritten Rennens eines jeden Wochenendes wird die zweitschnellste Rundenzeit eines jeden Fahrers herangezogen. Auch in dieser Wertung war niemand schneller als Felix Rosenqvist (1:21,563 Minuten). Lance Stroll, George Russell, Antonio Giovinazzi, Jake Dennis, Mikkel Jensen, Charles Leclerc, Nick Cassidy, Markus Pommer und Callum Ilott reihten sich hinter dem Schweden ein.


Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Ich freue mich sehr, alle drei Pole-Positions erobert zu haben. Es sieht aus, also ob wir hier strategisch die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Wir sind etwas später ins Qualifying gestartet und dieser Plan hat sehr gut funktioniert. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass mein Vorsprung auf Rang zwei so groß ist – ich bin einfach nur gefahren und habe versucht, mich stetig zu verbessern. Ich hätte auch nicht wirklich erwartet, beide Pole-Positions zu erobern, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass mir zwei gute Runden gelungen sind. Dass es tatsächlich gereicht hat, habe ich erst in der Box gesehen."


Ihren 28. Lauf nahmen die Fahrerinnen und Fahrer bei trockenem aber kühlem Wetter unter die Räder. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position behaupten und führte das weit gefächerte Feld in die Mercedes Arena hinein. Im hinteren Feld hatte einer der Piloten zunächst Probleme, denn er kam nicht weg. Wenig später nahm er dann seine Fahrt auf. Durch die Mercedes Arena kamen sie einigermaßen gut hindurch. Nach kurzer Zeit waren sich drei Fahrer aus dem Mittelfeld nicht ganz einig und verließen unfreiwillig die Strecke. Davon betroffen war z.B. Matt Solomon. Nach der ersten Runde führte weiterhin Felix Rosenqvist vor Nick Cassidy und Callum Ilott. George Russell hatte mächtig an Boden verloren und war bis auf Platz dreizehn zurückgefallen. Im gesamten Feld wurden harte aber faire Positionskämpfe ausgetragen. Lance Stroll hatte sich bereits auf Rang neun gefahren. Fünf Plätze gut gemacht hatte auch Tatiana Calderon.


Zwischenzeitlich war war Jake Dennis in der Box gewesen und hatte sich eine neue Frontpartie geholt. Danach konnte er dann dem Feld hinterher eilen. An der Spitze hatte sich der Tabellenführer mit 1,4 Sekunden auf und davon gemacht. Charles Leclerc auf Rang vier hatte alle Hände voll zu tun sich Mikkel Jensen, Markus Pommer und Santino Ferrucci vom Hals zu halten. Da diese Piloten sich rundenlang behackten konnten alle nachfolgenden Piloten aufschließen. Nach sechs Runden hatte Charles Leclerc nun sechs Konkurrenten hinter sich. Danach riss das Feld etwas ab. Dahinter hatten sich dann mehrere Grüppchen gebildet, in denen hart um jede Position gekämpft wurde. So versuchte George Russell sich Gustavo Menezes zurecht zu legen, um dann an ihm vorbeizugehen. Hier ging es um den zwölften Rang. Der Führnde bekam davon nichts mit, denn er setzte sich Runde um Runde weiter vom Feld ab. Er hatte seinen Vorsprung bei noch 20 Minuten zu fahrender Zeit auf 2,9 Sekunden ausgebaut.


Die ersten drei fuhren mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. Sie waren mit über 16 Sekunden dem Feld davon gefahren. Zwischenzeitlich war Jake Dennis zum zweiten Mal in die Box gekommen und hatte sich diesmal neue Reifen geholt. Es dauerte nicht lange und der Brite steuerte wiederum die Box an und gab dann das Rennen früher auf als geplant. Der Tabellenzweite Antonio Giovinazzi, er war von Platz sieben aus ins Rennen gegangen war, lag in der letzten viertel Stunde auf Rang zehn und hatte immer noch keinen Weg gefunden an Lance Stroll vorbeizugehen. Markus Pommer versuchte rundenlang an Mikkel Jensen vorbeizugehen. Musste aber aufpassen, denn ihm Nacken saß Santino Ferrucci. Im Verlauf der 17. Runde hatte Roul Hyman versucht an Gustavo Menezes vorbeizugehen. Dabei hatte er zuviel riskiert und musste weit nach außen fahren. Dies konnte Pietro Fittipaldi nutzen und vorbeigehen. Nach 25 Runden wurde Felix Rosenqvist als Sieger mit einem Vorsprung 6,4 Sekunden abgewunken, gefolgt von Nick Cassidy und Callum Ilott. Charles Leclerc und Antoni Giovinazzi wurden auf den Rängen vier und zehn abgewunken. Tatiana Calderon sah auf Platz 20 das Ziel.


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In der Meisterschaft führt weiterhin Felix Rosenqvist mit 403 Punkten vor Antonio Giovinazzi mit 344,5 und Charles Leclerc mit 336,5 Punkten. Charles Leclerc liegt in der Rookiewertung auf Platz eins mit 474,5 Zähler, gefolgt von George Russell mit 356 und Alexander Albon mit 312,5 Zähler. Prema Powerteam hat mit 731 Punkten in der Teamwertung die Nase vorne. Dahinter liegen Jagonya Ayam with Carlin mit 453,5 und van Amersfoort Racing mit 415,5 Punkten.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Ich habe mich vor allem darauf konzentriert, einen guten Start hinzubekommen, was mir auch gelungen ist. Ich denke, es war einer meiner besten Starts in dieser Saison. Mein Auto war von Beginn an gut und ich konnte mir sofort einen kleinen Vorsprung aufbauen. Den habe ich dann bis ins Ziel verwaltet. In dieser Phase der Meisterschaft ist es schwierig, nicht auf die Gesamtwertung zu schauen, aber ich versuche, es nicht allzu oft zu machen. Ich möchte mich auf die Rennen konzentrieren und erst am Ende des Wochenendes werfe ich einen genaueren Blick auf die Fahrerwertung."

Nick Cassidy (Prema Powerteam): "Ich freue mich, hier zum ersten Mal auf dem Podest der FIA Formel-3-Europameisterschaft zu stehen. Schon in Protimao war ich vom Speed her dich dran an Felix, aber da habe ich es noch nicht aufs Podest geschafft. Das wollte ich dann hier am Nürburgring nachholen. Ich fühle mich richtig wohl beim Prema Powerteam, es ist sehr gut organisiert und arbeitet sehr gut und effektiv zusammen. Ich bin zwar immer noch im Lernprozess, aber seit meinem dritten Platz im vergangenen Jahr in Macao bin ich mit meiner eigenen Performance im Großen und Ganzen zufrieden."

Callum Ilott (Carlin): "Es ist ein tolles Gefühl, zum ersten Mal auf dem Siegertreppchen der FIA Formel-3-Europameisterschaft zu stehen. Das Rennen war schön, ich konnte mit meinen beiden Vordermännern Felix und Nick gut mithalten und mich von meinem Verfolger Charles Leclerc schon frühzeitig absetzen. Einzig am Start war es etwas enger, der Rest lief problemlos."


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Das zweite Rennen an diesem Wochenende nahmen die Protagonisten am Samstagnachmittag in Angriff. Nach der Einführungsrunde konnte der Pole-Setter seine Position behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Einige der Piloten hatten ihre Schwierigkeiten von der Stelle beim Start weg zu kommen. Raoul Hyman musste aus der Boxengasse starten. Da dieser Start nicht klappte, ließ die Rennleitung noch einmal eine Einführungsrunde fahren und damit ging die Sache von vorne los. Beim zweiten Versuch funktionierte dann alles und Felix Rosenqvist schoß nach vorne und ging als Erster in die Mercedes Arena hinein. Aus dem Mittelfeld mussten schon zwei Piloten einen sehr weiten Weg nach außen nehmen. Nach der ersten Runde hatte sich der Pole-Setter bereits mit 1,7 Sekunden auf und davon gemacht. Lance Stroll hatte George Russell niedergerungen und hatte damit Platz zwei eingenommen. Im Verlauf der zweiten Runde hatte Pietro Fittipaldi Ende Start und Ziel den Bremspunkt verpasst und fuhr einem anderen Kontrahenten aufs Heck. Dabei beschädigte er sein Fahrzeug und musste danach zur Box kommen.


Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi lagen auf den Plätzen fünf und drei. Tatiana Calderon hatte Boden gut gemacht und war auf Platz 16 unterwegs. Überall im Feld wurden harte Positionskämpfe ausgetragen. Jake Dennis auf Platz vier hatte alle Hände voll zu tun sich Charles Leclerc und Nick Cassidy vom Hals zu halten. Von alledem bekam der Führende nichts mit, denn er war mit 3,6 Sekunden auf und davon gefahren. In der fünften Runde waren sich Alessio Lorandi und Nabil Jeffri nicht ganz einig, mit der Folge das sie kollidierten und das Rennen damit früher beendeten war als geplant. Zu dieser Zeit war Pietro Fittipaldi zum zweiten Mal in die Box gekommen. Eine Durchfahrtsstrafe hatte Michele Beretta wegen eines Frühstarts erhalten. Diese trat er nach sechs Runden an. Zu dieser Zeit waren auch Julio Moreno und Matt Solomon aneinandergeraten. Letzterer musste dann auch in die Box kommen. Die Rennleitung musste nun dass Safety Car herausschicken, weil die Strecke gesäubert und das Fahrzeug von Alessio Lorandi geborgen werden musste. Damit waren alle herausgefahrenen Vorsprünge erst einmal futsch.


Der Re-Start erfolgte nach acht Runden und ging zu Gunsten des Tabellenführers aus. Wenig später hatte sich Gustavo Menezes im Kiesbett eingegraben. Die Reifen waren wohl noch nicht auf Betriebstemperatur gebracht worden. Damit musste das Safety Car zum zweiten Einsatz hinaus. Der Amerikaner musste erst einmal geborgen werden. In der Safety Car Phase kam Wing Chung Chang in die Box. Das Rennen wurde nach zwölf Runden wieder frei gegeben. Die Führung konnte der Pole-Setter behaupten und setzte sich direkt mit einigen Wagenlängen ab. Antonio Giovinazzi hatte Lance Stroll niedergerungen und Platz zwei wieder eingenommen. Wing Chung Chang hatte unterdessen von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe erhalten, weil er in der Safety Car Phase überholt hatte. Die einzige Dame im Feld hatte einen Platz gut gemacht und lag hinter Alexander Albon auf Platz 15. Santino Ferrucci musste sich auf Rang sieben fahrend harten Attacken von George Russell erwehren. Dieser hatte noch Callum Ilott und Mikkel Jensen im Schlepptau. Der Tabellenführer hatte sich schon wieder mit 3,5 Sekunden auf und davon gemacht.


In der Schlußphase erhielt Roul Hyman von der Rennleitung eine Verwarnung, weil er Sam MacLeod von der Strecke gedrängt hatte. Der Tabellenführer fuhr in einer anderen Welt, denn er setzte sich Runde um Runde immer weiter ab. Sergio Sette Camara auf Platz elf fahrend hatte Arjun Maini und Markus Pommer im Schlepptau. Felix Rosenqvist fuhr nach 24 Runden einen Doppelsieg ein, gefolgt von Antonio Giovinazzi und dem besten Rookie im Feld Lance Stroll. Charles Leclerc sah die Ziellinie auf Rang fünf. Tatiana Calderon sah das Ziel als Fünfzehnte.

Mit 428 Punkten führt Felix Rosenqvist die Meisterschaft an vor Antonio Giovinazzi mit 362,5 und Charles Leclerc mit 346,5 Punkten. In der Rookiewertung hat Charles Leclerc nun 429,5 Zähler, gefolgt von George Russell mit 371 und Lance Stroll mit 336,5 Zähler. Prema Powerteam hat mit 771 Punkten in der Teamwertung die Nase vorne. Dahinter liegen Jagonya Ayam with 471,5 und van Amersfoort mit 429,5 Punkten.


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Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Das Rennen war aus meiner Sicht ähnlich wie der erate Lauf. Ich hatte einen guten Start und gute erste Runden. Auch die b iden Restarts waren in Ordnung. Ich habe mir dann einen Vorsprung herausgefahren, bis mein Ingenieur mir über Funk mitteilte, dass ich es ruhiger angehen lassen sollte."

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Mein Start war gut und ich konnte in der ersten Kurve bereits an Jake Dennis vorbeiziehen. Auch Lance habe ich fast überholt, aber er ist besser aus der ersten Kurve rausgekommen und konnte so Rang zwei verteidigen. Bei den Restarts habe ich mich jeweils darauf konzentriert, gut aus der letzten Schikane rauszukommen. Als Lance beim zweiten Restart dann einen Fehler unterlaufen ist, habe ich ihn angegriffen. Jetzt hoffe ich, dass ich im Rennen morgen vielleicht sogar Felix überholen kann und das Titelrennen noch offen halten kann. Ich weiß, dass es sehr schwierig wird, aber ich gebe nicht auf."

Lance Stroll (Prema Powerteam): "Es ist schön, wieder auf dem Podest zu stehen. Beim Start konnte ich meine zweite Position halten, obwohl Antonio mich bereits angegriffen hatte. Danach habe ich beim zweiten Restart einen Fahrfehler gemacht, den Antonio ausgenutzt hat. Rang drei konnte ich dann ins Ziel bringen."


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Bei trockenem aber kühlem Wetter stand der driite Lauf an diesem Wochenende am Sonntagmorgen auf dem Programm. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne weiteres.Von der Pole-Position übernahm Felix Rosenqvist beim Sprint zur ersten Kurve die Führung vor Lance Stroll. Hinter den beiden Prema-Piloten kollidierte Antonio Giovinazzi mit Mikkel Jensen. Der Däne schied auf der Stelle aus, der Italiener musste zum Service an die Box. Damit fiel der härteste Titelrivale von Felix Rosenqvist ans Ende des Feldes zurück. Im dritten Umlauf ereignete sich der nächste Unfall, in den Nicolas Pohler, Alessio Lorandi und Zhi Cong Li involviert waren. Um den havarierten Boliden von Nicolas Pohler zu bergen, schickte die Rennleitung das Safety Car auf die Piste. In Runde sieben erfolgte der Restart, bevor sich drei Umläufe später Sam MacLeod drehte und Matt Rao diesem nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Während Safety Car Nummer zwei das Treiben neutralisierte, hatte Felix Rosenqvist noch immer die Führung inne. Antonio Giovinazzi hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder auf Rang 22 nach vorne gearbeitet.


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Auch beim zweiten Restart blieb Felix Rosenqvist in Führung. Doch auch dieses Mal dauerte es nicht lange, bevor der nächste Zwischenfall folgte. Dorian Boccolacci kollidierte mit Ryan Tveter und musste sein Auto abstellen. Die Folge: Safety-Car-Einsatz Nummer drei. Kurz nach der nächsten Freigabe des Rennens verabschiedeten sich Alessio Lorandi und Tatiana Calderón ins Kiesbett der letzten Kurve, was für den vierten Einsatz des Safety Cars sorgte. Am Schluss konnten die Akteure noch eine Runde im Renntempo fahren, dann wurde der Lauf abgewinkt. Felix Rosenqvist sah die Zielflagge als Erster vor Lance Stroll, Nick Cassidy und Jake Dennis. Damit waren ausschließlich Prema-Piloten auf den ersten vier Plätzen notiert. Charles Leclerc, der sich gestern bereits den Titel des besten Rookies sicherte, beendete Saisonrennen Nummer 30 auf dem fünften Platz vor Markus Pommer, dem besten Deutschen im Feld. Santino Ferrucci, Callum Ilott, Sérgio Sette Câmara und George Russell vervollständigten die Top Ten. Geroge Russell, der im Qualifying den dritten Startplatz eroberte, wurde aufgrund eines Motorwechsels zehn Startplätze nach hinten versetzt, der Brite ging deshalb nur vom 13. Startplatz ins Rennen. Nach seinem dritten Sieg auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke des Nürburgrings und seinem zwölften Saisonerfolg konnte Felix Rosenqvist besonders laut jubeln: Der 23-Jährige ist neuer Champion der FIA Formel-3-Europameisterschaft.


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Mit 453 Punkten sicherte sich Felix Rosenqvist vorzeitig die Meisterschaft vor Antonio Giovinazzi mit 362,5 und Charles Leclerc mit 356,5 Punkten. Charles Leclerc hatte sich mit 510,5 Zähler auch vorzeitig die Rookiewertung gesichert. Hinter ihm liegen George Russell mit 383 und Lance Stroll mit 361,5 Zähler. In der Teamwertung hat Prema Powerteam mit 814 Punkten die Nase vorne, gefolgt von Jagonya Ayam with Carlin mit 474,5 und van Amersfoort Racing mit 444,5 Punkten.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Ich freue mich riesig, nach so vielen Jahren endlich den Titel gewonnen zu haben. Dieses Resultat habe ich mir schon lange erträumt und jetzt ist es tatsächlich wahr geworden. Es ist der bisher wichtigste Titel in meiner Karriere. Die Saison war phantastisch, wir waren auf allem Strecken schnell. Ich war mir immer sicher, dass wir es schaffen können, auch wenn wir zu Beginn der Saison ein paar Mal Pech hatten. Dieses Rennen war nicht allzu schwierig, denn es gab viele Safety-Car-Phasen, in denen man sich etwas erholen konnte. Die Restarts sind jeweils gut gelaufen und ich hatte auch sonst keine Probleme. Ich habe einfach versucht, das Rennen sicher zu Ende zu bringen. Jetzt bin ich einfach nur happy über unser Resultat und stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben."


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Lance Stroll (Prema Powerteam): "Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch an Felix zum Gewinn der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Niemand hat es mehr verdient als er und ich habe in meiner ersten Formel-3-Saison auch viel von ihm lernen können. Mit meinem Rennen bin ich ebenfalls zufrieden. In der ersten Kurve wurde ich von einem Rivalen getroffen, hatte aber Glück und bin auf der Strecke geblieben. Mein Tempo war das gesamte Rennen über gut und ich konnte Felix folgen. Über meinen zweiten Platz bin ich sehr glücklich."

Nick Cassidy (Prema Powerteam): "Auch ich möchte Felix zu seinem Erfolg gratulieren, er ist eine tolle Saison gefahren. Ich selbst freue mich über den zweiten Podestplatz an meinem erst zweiten Rennwochenende in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Heute hatte ich nie eine echte Chance, Lance anzugreifen, aber auch mit Rang drei kann ich gut leben."


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