Silverstone / GB
10.04. - 12.04.2015

Hockenheim
01.05. - 03.05.2015

Pau / F
15.05. - 17.05.2015

Monza / I
29.05. - 31.05.2015

Spa / B
19.06. - 21.06.2015

Norisring
26.06. - 28.06.2015

Zandvoort / NL
10.07. - 12.07.2015

Red Bull Ring / A
31.07. - 02.08.2015

Portimao / P
04.09. - 06.09.2015

Nürburgring
25.09. - 27.09.2015

Hockenheim
16.10. - 18.10.2015


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Charles Leclerc ganz oben auf dem Treppchen
Drei Nationen auf dem Siegerpodest

Vom 30.April bis 03. Mai treffen sich 35 der besten Formel-3-Piloten der Welt, um die Saisonrennen vier, fünf und sechs der FIA Formel-3-Europameisterschaft im Rahmen der DTMzu bestreiten. Der 21-jährige Italiener Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin) kommt als Tabellenführer auf den 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg. Doch hinter ihm lauern in der Gesamtwertung schon die beiden 17-jährigen Rookies Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing) und George Russell (Carlin). Bester deutscher Nachwuchspilot ist nach drei Läufen der FIA Formel-3-Europameisterschaft Markus Pommer (Motopark), der Rang neun der Fahrerwertung belegt. Insgesamt starten vier Deutsche beim ersten Auftritt der FIA Formel-3-Europameisterschaft 2015 auf deutschem Boden. Das Hockenheim-Wochenende fängt ausnahmsweise bereits am Donnerstag an, die FIA Formel-3-Europameisterschaft bestreitet an diesem Tag neben dem Freien Training auch schon das erste Qualifying. Am Freitag stehen Qualifying zwei und Lauf eins auf dem Programm, während am Samstag und am Sonntag jeweils ein Rennen der FIA Formel-3-Europameisterschaft gestartet wird. Grund des erweiterten Zeitplans ist die Integration der Rallyecross-Weltmeisterschaft FIA World Rallycross in das Wochenende.


Beim Saisonauftakt im britischen Silverstone zeigte sich bereits das hohe Niveau der Serie, in der sowohl etablierte Fahrer als auch Rookies um Siege und Platzierungen kämpfen. Neben den beiden Formel-3-Neulingen George Russell und Charles Leclerc sicherte sich beim Gastspiel auf der britischen Insel auch Routinier Felix Rosenqvist (Prema Powerteam) einen Triumph. Der ebenfalls schon erfahrene Formel-3-Pilot Antonio Giovinazzi gewann zwar keines der drei Rennen, aber seine Konstanz von drei Zielankünften auf einem Podestplatz brachte ihm die meisten Punkte. Leclerc und Jake Dennis (Prema Powerteam) durften jeweils zwei Mal auf das Siegertreppchen klettern. Im Feld der stärksten Nachwuchsserie der Welt finden sich an diesem Rennwochenende auch vier deutsche Nachwuchshoffnungen: Markus Pommer, Maximilian Günther (kfzteile24 Mücke Motorsport), Fabian Schiller (Team West-Tec F3) und Nicolas Pohler (Double R Racing). Der 24 Jahre alte Neckarsulmer Pommer, 2014 Champion im deutschen ATS Formel 3 Cup, sammelte in Silverstone die meisten Zähler dieses Quartetts, aber auch der 17-jährige Rookie Günther aus dem bayrischen Rettenberg durfte sich als Neunter des ersten Durchgangs über Punkte freuen. Der gleichaltrige Troisdorfer Schiller, wie Günther Rookie in der Formel 3, verpasste die Top Ten im zweiten Lauf aufgrund einer Kollision in der letzten Runde nur um 0,648 Sekunden und möchte nun in Hockenheim seine ersten Zähler erobern. Und auch der zwei Jahre ältere Pohler, der im bayrischen Starnberg lebt, peilt eine Weiterentwicklung seiner Leistung an.

Markus Pommer (Motopark): "Hockenheim ist mein Heimspiel, aber nicht nur deshalb freue ich mich besonders darauf. Ich mag auch das Layout des Hockenheimrings, denn es ist sehr abwechslungsreich. Es gibt schnelle Kurven, langsame Stellen und eine Spitzkehre, die nicht gerade einfach zu fahren ist. Ich denke, diese Haarnadel ist neben der ersten Ecke die schwierigste Kurve der gesamten Piste. Dort kann man nämlich einiges verlieren, wenn man zu spät bremst oder den Ausgang nicht gut trifft. Außerdem gefällt mir, dass man in Hockenheim überholen kann. Und ich habe an diesem Wochenende noch eine spezielle Motivation, denn viele Freunde und Familienmitglieder wollen vorbeischauen und mich anfeuern. Deshalb wäre es auch besonders schön, in Hockenheim den Sprung auf das Podium zu schaffen. Nach meinem guten Saisonstart in Silverstone, als ich einmal Fünfter wurde, traue ich mir das auf meiner Heimstrecke durchaus zu."


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Die ersten beiden freien Trainingssitzungen fanden am Donnerstagmittag von 12.00 Uhr bis 13.25 Uhr mit einer Unterbrechungung von fünf Minuten statt. In der ersten Session hatte der Schwede Felix Rosenqvist nach dreizehn gfahrenen Runden mit einer Zeit von 1:33,456 Minuten das Sagen, gefolgt von dem Briten Jake Dennis und dem Kanadier Lance Stroll. Der Tabellenführer befand sich auf Rang vier. Tatiana Calderon musste sich mit Platz 24 zufrieden geben. Im zweiten Training wurden die Zeiten schneller. Wiederum hatte sich Felix Rosenqvist auf Rang eins gefahren. Hinter ihm lag nun Lance Stroll und der Amerikaner Santino Ferrucci. Jake Dennis nahm nun Platz fünf ein. Direkt vor ihm platzierte sich der Italiener Antonio Giovanazzi. Tatiana Calderon hatte sich um einen Platz verbessert.

Felix Rosenqvist eroberte die Pole-Position für den vierten Saisonlauf der FIA Formel-3-Europameisterschaft 2015. Auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg fuhr der Schwede 0,014 Sekunden schneller als Tabellenführer Antonio Giovinazzi aus Italien. Maximilian Günther freute sich als bester Deutscher und schnellster Rookie über den dritten Platz vor dem Monegassen Charles Leclerc. Zu Beginn des Qualifyings eroberte der Franzose Brandon Maïsano den ersten Platz, den er zwei Minuten später aber schon an Jake Dennis abgeben musste. In der Folge konnten die insgesamt 35 Nachwuchspiloten ihre Rundenzeiten zwar steigern, doch den Briten Jake Dennis konnte zunächst niemand von der Spitze verdrängen. Sein Landsmann Callum Ilott kam ihm gegen Mitte des Zeittrainings am nächsten, bevor Alexander Albon nach einem Dreher für eine kurze Unterbrechung sorgte. Nachdem das Zeittraining wieder aufgenommen wurde, zeigten die Youngster einen spannenden Kampf um die vorderen Positionen.


Maximilian Günther war knapp sieben Minuten vor Schluss der Erste, der den Hockenheimring Baden-Württemberg schneller umrundete als der bis dahin führende Jake Dennis. Den Angriff des Südafrikaners Raoul Hyman auf die Spitze konterte Günther erfolgreich und holte sich Rang eins zurück. Doch gegen die folgenden Attacken von Felix Rosenqvist konnte sich der deutsche Rookie nicht mehr verteidigen. Auch Antonio Giovinazzi zog noch an Maximilian Günther vorbei, der letztendlich den dritten Rang vor dem Silverstone-Sieger Charles Leclerc belegte. Zwei Minuten vor dem geplanten Schluss sorgte Tatiana Calderón mit ihrem Ausrutscher für eine weitere rote Flagge. Die Session wurde daraufhin vorzeitig beendet. Der Kanadier Lance Stroll sicherte sich letztendlich den fünften Startplatz vor Dennis, Maïsano, Hyman, Markus Pommer und Sérgio Sette Câmara. Callum Ilott, der zunächst Rang neun belegte, muss aufgrund der Missachtung der roten Ampel am Ende der Boxengasse zehn Plätze weiter hinten starten.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Ich habe relativ lange gewartet, bis ich auf die Strecke gegangen bin, doch dann stoppte mich die rote Flagge. Nach dem Restart haben wir zuerst wieder gewartet, bevor ich mich dann vor allem darauf konzentriert habe, eine freie Runde zu finden. Das war nicht einfach und ich habe gerade einmal eine Runde ohne Verkehr erwischt. Die ist mir dann aber fehlerfrei gelungen, was für die Pole-Position gereicht hat. Sicher war das Warten ein Risiko, aber es ist für uns aufgegangen. Der Schlüssel zur ersten Startposition war bei diesem großen Starterfeld eindeutig die freie Runde."


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Die Startaufstellungen für die Rennen zwei und drei mussten die Protagonisten am Freitagmorgen bei nasser Strecke ausfahren. Die schnellste Runde ist hier ausschlaggebend für den Lauf am Samstagvormittag und die zweitschnellste Runde gilt für die Startaufstellung am Sonntagnachmittag. Zunächst einmal wechselten die Positionen des öfteren. Die Zeiten gegenüber dem ersten Zeittraining wurden nicht schneller. Auch hier hatte der Schwede Felix Rosenqvist nach zehn Runden mit einer Zeit von 1:49,630 Minuten das Sagen. Von Startplatz zwei und drei werden Charles Leclerc und Maximilian Günther ins Rennen gehen. Der Tabellenführer startet aus der dritten Startreihe. Tatiana Calderon hatte sich verbessern können und nimmt das Rennen von Platz zwanzig aus auf.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam)): "Zu Beginn konnte ich ein paar freie Runden fahren und hatte auch ein gutes Gefühl. Dann kam mir leider die rote Flagge in die Quere. Danach haben wir erst einmal gewartet, was letztendlich nicht ideal war. Denn so konnte ich meine Bestzeit nicht mehr verbessern, während mein Verfolger Charles Leclerc am Ende ziemlich schnell unterwegs war. Zum Glück war meine beste Rundenzeit vor der Unterbrechung noch gut genug für die Pole-Position."


Das erste Rennen an diesem Wochenende stand am Freitagmittag bei nasser Strecke auf dem Programm. Für Julio Moreno war das Rennen bereits gelaufen, bevor es überhaupt angefangen hatte, denn er kam aus der Einführungsrunde in langsamer Fahrt mit einem abgeknickten vorderen rechten Rad in die Box zurück. Nach dieser Runde funktionierte der Start ohne weiteres. Der Pole-Setter konnte seine Position nicht behaupten, denn Antonio Giovinazzi hatte sofort die Führung übernommen. Überall im Feld wurde bereits hart um jede Position gekämpft. Wenig später drehte sich bereits einer aus dem Mittelfeld in der zweiten Kurve. Zwischenzeitlich war es zu einem Führungswechsel gekommen und zwar hatte sich der Tabellenführer an den Schweden vorbeigedrängt. Nach der ersten Runde führte Antonio Giovinazzi vor Felix Rosenqvist und Charles Leclerc. Tatiana Calderon hatte bereits Boden gut gemacht und lag auf Platz 25. Einen harten Kampf gab es um Platz elf zwischen Gustavo Menezes und Sergio Sette Camara. An der Spitze hatte sich der Italiener mit 1,3 Sekunden auf und davon gemacht. Im gesamten Feld hatten sich Grüppchen gebildet, in denen es mächtig zur Sache ging.


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Gustavo Menezes auf Rang elf fahrend hatte sich von seinen Verfolgern befreien können. Hinter ihm ging es zwischen Sergio Sette Camara und Ryan Tveter zur Sache. Der Brasilianer musste absolute Kampflinie fahren. Zu dieser Zeit war für Nicolas Pohler das Rennen bereits gelaufen, denn er war in langsamer Fahrt mit einem abgeknickten vorderen rechten Rad unterwegs. Nach vier gefahrenen Runden hatte Ryan Tveter alle Hände voll zu tun sich Raoul Hyman und Callum Ilott vom Hals zu halten. Letzterer konnte sich dann im nachhinein auf Platz dreizehn fahren. Unterdessen hatten sich Hongwei Cao und Tatiana Calderon auf der Strecke gedreht. Die Rennleitung schickte nach fünf Runden das Safety Car heraus. Damit waren alle herausgefahrenen Vorsprünge erst einmal futsch. Der Re-Start erfolgte nach sieben gefahrenen Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. Er wurde aber direkt von Felix Rosenqvist unter Druck gesetzt. An der Spitze hatte sich ein Grüppchen von sechs Piloten geildet, danach riss das Feld ein wenig ab. In der neunten Runde musste zum zweiten Mal das Safety Car zum Einsatz kommen, denn in der zweiten Kurve stand die einzige Dame im Feld Tatiana Calderon neben der Strecke, nachdem sie zuvor mit Nicolas Beer aneinander geraten war. Für ihn war das Rennen dort auch schon zu Ende.


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Nach elf Runden gab die Rennleitung das Rennen wieder drei. Antonio Giovinazzi konnte seine Führungsposition gegenüber dem Schweden behaupten. Im hinteren Feld waren sich Ryan Tveter und ein anderer Pilot nicht ganz einig, mit der Folge das für den US-Amerikaner dort das Rennen mit einem beschädigten Fahrzeug, auch bei ihm war das rechte vordere Rad abgeknickt, zu Ende. Unterdessen hatte George Russell Callum Ilott niederringen können und lag damit auf Platz zwölf. Letzterer hatte eine Armada von fünf Fahrzeugen hinter sich. Zwischenzeitlich war Sergio Sette Camara auf Platz zwanzig liegend von der Strecke abgekommen und landete im Kiesbett. An der Spitze hatten sich der Italianer und der Schwede ein wenig vom übrigen Feld abgesetzt. Im Verlauf der vierzehnten Runde war auch Sam MacLeod auf Abwegen unterwegs. Hongwei Cao auf Platz 18 liegend hatte alle Hände voll zu tun sich eine Armada von sechs Fahrzeugen vom Hals zu halten. Raoul Hyman hatte zu dieser Zeit das Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle und war von der Strecke abgekommen, schoß durch den Kies und landete im Reifenstapel. Um den Havaristen in aller Ruhe bergen zu können, kam zum dritten Mal das Safety Car auf die Strecke hinaus.


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Es standen noch eine Minute und vierzig Sekunden auf der Uhr. Das Rennen wurde dann unter Safety Car beendet. Als Erster sah damit Antonio Giovinazzi das Ziel, gefolgt von Felix Rosenqvist und Charles Leclerc. Maximilian Günther beendete das Rennen als bester deutscher Pilot auf Platz fünf. Schnellster Rookie war unterdessen Charles Leclerc auf Rang drei.

In der Meisterschaft führt weiterhin Antonio Giovinazzi mit 76 Punkten vor Charles Leclerc mit 58 und Felix Rosenqvist mit 49 Punkten. In der Rookiewertung liegt Charles Leclerc mit 74 Zähler auf Rang eins, gefolgt von Georg Russell mit 68 und Alexander Albon mit 58 Zähler. In der Teamwertung hat Jagonya Ayam with Carlin mit 101 Punken die Nase vorne vor Prema Powerteam mit 97 und van Amersfoort Racing mit 61 Punkten.

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Das Rennen war unter diesen nassen Bedingungen nicht gerade einfach. Ich habe zu Beginn versucht, Felix möglichst früh zu überholen, denn als Führender hat man im Regen einfach eine bessere Sicht nach vorne. Die beiden ersten Safety-Car-Phasen haben mir nicht wirklich in die Karten gespielt und Felix übte mit zunehmender Renndauer auch immer mehr Druck auf mich aus. Aber ich habe den Sieg über die Distanz retten können und bin glücklich."


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Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Was das Ergebnis angeht, bin ich schon etwas enttäuscht, denn wenn man von der Pole-Position startet, dann will man auch gewinnen. Andererseits habe ich als Zweiter auch wichtige Punkte mitgenommen. Ich muss zugeben, dass Antonio in Runde eins ein guter Angriff gegen mich gelungen ist. Er konnte mich dann zwar nicht abschütteln, aber ich hatte auch keine echte Chance, noch einmal zu kontern."

Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing): "Mein Start war gut, ich habe gleich einen Platz gewonnen. Dann folgte ein enger Kampf mit Jake Dennis und Maximilian Günther, in dem ich mich durchsetzen konnte. Bei den Restarts habe ich zwar immer gehofft, Felix Rosenqvist seinen zweiten Rang wegzunehmen, aber das ist mir nie gelungen."


Als die Fahrer ihren zweiten Lauf am Samstagvormittag unter die Räder nahmen, fanden sie ganz andere Witterungsbedingungen als gestern vor, denn es war trocken und die Außentemperatur war auch schon höher. Als es in die Einführungsrunde gehen sollte hatte Jake Dennis auf Startplatz sieben Probleme, denn er kam nicht weg. Er wurde dann von den Mechanikern zurück zur Box geschoben. Die anderen Piloten nahmen nun ihre Fahrt auf. Nach dieser Runde funktionierte der zweite Start dann ohne Probleme. Felix Rosenqvist hatte einen guten Start und konnte das Feld in die erste Kurve führen. Mit viel Disziplin ging es hier hindurch. Überall wurden schon harte aber faire Positionskämpfe ausgetragen. In der Spitzkehre ging es etwas drunter und drüber. Denn dort waren sich Santino Ferrucci und Lance Stroll nicht ganz einig, mit der Folge das Letzterer fast zum Stillstand kam. Nach der ersten Runde führte der Pole-Setter mit einem Vorsprung von 1,1 Sekunden, gefolgt von Charles Leclerc und Maximilian Gütnher. Der Tabellenführer hatte bereits einen Platz gut gemacht. Einen harten Kampf trugen Maximilian Günther und Antonio Giovinazzi um Platz drei aus.


Im Verlauf der dritten Runde musste Ryan Tveter mit technischen Problemen in die Box kommen. Gustavo Menezes auf Platz acht hatte eine Armada von vier Fahrzeugen hinter sich. Eine Runde später hatte der Tabellenführer alle Hände voll zu tun sich Callum Ilott vom Hals zu halten. Der Schwede an der Spitze hatte seinen Vorsprung bereits auf 2,2 Sekunden ausgebaut. Aus dem Zweikampf um Platz vier war nun ein Vierkampf geworden, denn Santino Ferrucci und Markus Pommer hatten den Anschluß gefunden. Tatiana Calderon, die einzige Dame im Feld hatte einen Rang gut gemacht und versuchte nun an Dorian Boccolacci auf Platz 18 aufzuschließen. Nach sechs gefahrenen Runden hatten sich die ersten vier Piloten Luft gegenüber ihren nachfolgenden Gegnern verschaffen können. Gustavo Menezes auf Rang acht musste sich harten Attacken von Alexander Albon erwehren. Dieser hatte Mikkel Jensen, George Russell, Brandon Maisano und Fabian Schiller im Schlepptau. Runde um Runde baute Felix Rosenqvist an der Spitze seinen Vorsprung immer weiter aus. Dieser bertrug nach neun Runden 4,1 Sekunden.


Nachdem Mikkel Jensen in der Spitzkehre zu weit nach außen gekommen war, konnte George Russell an ihm vorbeiziehen und Platz zehn einnehmen. Unterdessen versuchte Fabian Schiller an Brandon Maisano vobeizugehen. Er musste zunächst einmal zurückstecken. Wenig später machte der Franzose einen kleinen Fehler. Er kam zu weit raus, aber er konnte seine zwölfte Position behaupten. Zu dieser Zeit hatte Dorian Boccolacci seine Durchfahrtsstrafe angetreten. Mit technischen Problemen war Ryan Tveter in der Box. In der vierzehnten Runde drehte sich Mahaveer Raghunathan nach einem Zweikampf mit Kang Ling. Wenig später konnte er seine Fahrt dann wieder aufnehmen. In der Schlußphase war Antonio Giovinazzi an Maximilian Günther auf Platz drei dran. Vier Runden vor Schluß hatte der Tabellenführer den Deutschen niedergerungen. Fabian Schiller versuchte mit allen Mitteln an Mikkel Jensen auf Platz zwölf vorbeizugehen. Doch dieser schlug ihm jedes Mal die Tür vor der Nase zu. In der Spitzkehre wäre es beinahe zwischen Jake Dennis und Hongwei Cao zu einer Kollision gekommen. Nach 22 Runden holte sich Felix Rosenqvist einen Start-Ziel-Sieg, gefolgt von Marc Leclerc und Antonio Giovinazzi. Maximilian Günther beendete das Rennen auf Rang vier als bester deutscher Pilot.


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In der Meisterschaft hat Antonio Giovinazzi 91 Punkte auf seinem Konto, gefolgt von Charles Leclerc mit 76 und Felix Rosenqvist mit 74. In der Rookiewertung liegt Charles Leclerc mit 99 Zähler auf Rang eins vor George Russell mit 78 und Alexander Albon mit 70 Zähler. In der Teamwertung hat Jagonya Ayam with Carlin mit 124 Punkten die Nase vorne. Platz zwei und drei nehmen Prema Powerteam mit 122 und van Amersfoort Racing mit 79 Punkten ein.

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Für mich war es ein perfektes Rennen. Mein Start war gut, mein Auto war toll und auch den Abbau der Reifen habe ich gut kontrollieren können."

Charles Leclerc (van Amersfoort Racing): "Es war ein hartes Rennen für mich. Ich konnte den Speed von Felix nicht mitgehen, obwohl ich alles versucht habe. Außerdem musste ich immer auch ein Auge im Rückspiegel halten, denn Antonio und Maximilian waren schnell unterwegs. Generell ist es ok, vom zweiten Startplatz auf Platz zwei zu fahren."

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carling): "Über mein fünftes Podium im fünften Rennen freue ich mich natürlich sehr. Dieses Rennen war nicht einfach, denn ich bin nur vom fünften Startplatz losgefahren. Callum Ilott konnte ich schon früh überholen, während es etwas länger dauerte, bis ich Maxi endlich hinter mir lassen konnte."


Am späten Sonntagnachmittag stand der dritte Lauf der F3 FIA European Championship auf dem Zeitplan. Das Wetter hatte sich gegenüber gestern verschlechtert. Als man sich in die Startaufstellung begab war die Strecke immer noch naß und es fing schon wieder an zu regnen. Aus Sicherheitsgründen wurde nun hinter dem Safety Car gestartet. Felix Rosenqvist, der von der Pole gestartet war konnte sich behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Er konnte sich auch direkt mit einigen Wagenlängen vom Feld absetzen. Er hatte bereits einen Vorsprung von 1,0 Sekunden, gefolgt von Charles Leclerc und Maximilian Günther. In der Spitzkehre drehte sich bereits Callum Ilott auf Rang fünf liegend. Er musste sich danach auf Platz zwölf wieder einreihen. Zwischenzeitlich hatte Alessio Lorandi die Box aufgsucht. Der Tabellenführer hatte unterdessen einen Platz gut gemacht und lag auf Platz vier. Tatiana Calderon hatte Boden gut gemacht und war auf Platz 18 vorgefahren. Überall im Feld wurden harte aber faire Positionskämpfe ausgetragen. Lance Stroll musste sich harten Attacken von Mikkel Jensen und Santino Ferrucci erwehren. Hier ging es um den fünften Rang.


Ryan Tveter auf Position dreizehn hatte eine Armada von vier Fahrzeugen hinter sich. Von alledem bekam der Führende nichts mit, denn er war schon mit 1,5 Sekunden auf und davon gefahren. Die ersten beiden konnten sich nach vier Runden mit über sieben Sekunden vom Feld absetzen. Zu dieser Zeit hatte Ryan Tveter Probleme bekommen, denn er wurde nach hinten durchgereicht. Charles Leclerc auf Platz zwei fahrend hatte nach fünf Runden den Vorsprung des Führenden verringert. Es waren nur noch 0,9 Sekunden. Sergio Sette Camara hatte zu dieser Zeit einen Dreher zu verzeichnen. Einen harten Kampf trugen auch Alexander Albon und Gustavo Menezes um Platz elf aus. Auf Abwegen war Kang Ling unterwegs. Felix Rosenqvist geriet nun immer mehr unter Druck von Charles Leclerc. Hinter diesen beiden wurde die Lücke immer größer. Auf Rang 15 hatte sich Tatiana Calderon gefahren. Sie versuchte den Anschluß an Brandon Maisano zu bekommen. Dennis Jake und Callum Ilott schenkten sich einmal gar nichts. Der Brite versuchte immer wieder seinen Landsmann niederzuringen. Dieser schlug ihm aber jedes Mal die Tür vor der Nase zu.


Im Verlauf der zehnten Runde konnte Nabil Jeffri sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle halten und drehte sich. Er hatte noch Glück das er nicht einschlug. Runde um Runde wurde die Strecke griffiger. Damit konnten auch schnellere Zeiten gefahren werden. Bei Halbzeit des Rennens war Charles Leclerc an den Führenden dran. Bei der Aktion an ihm vorbei zugehen beschädigte er sich ganz leicht den Frontspoiler. Felix Rosenqvist musste jetzt absolute Kampflinie fahren. In der 13 Runde versuchte Charles Leclerc beim Anfahren der Spitzkehre vorbeizugehen, doch er musste zunächst einmal zurückstecken. Nicolas Pohler hatte von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe erhalten wegen Überschreitung des Speedlimits in der Boxengasse. Nebeneinander ging es auf die Kurven zu und im nachhinein konnte Charles Leclec dann die Führung übernehmen. Zur gleichen Zeit musste das Safety Car herauskommen, weil sich Hongwei Cao und Pietro Fittipaldi nicht ganz einig waren. Letztere blieb dann neben der Strecke liegen. Die herausgefahrenen Vorsprünge waren erst einmal futsch.


Eingangs Start und Ziel kam Mahaveer Raghunathan etwas in Schwierigkeiten, aber er konnte das Fahrzeug noch abfangen. Einen weiteren Dreher hatte auch Nabil Jeffri zu verzeichnen. Der Re-Start erfogte nach 16 Runden. Es standen nur noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr. Bei Freigabe des Rennens konnte der Führende seine Position behaupten und er führte mit 1,1 Sekunden vor Felix Rosenqvist und Maximilian Günther. In der Spitzkehre war Lance Stroll zu weit rausgekommen und hatte damit seine sechste Position verloren. Im Motodrom schossen Tatiana Calderon und Matthew Rao von der Strecke durch den Kies. Beide konnten aber ihre Fahrt weiter fortsetzen. Charles Leclerc wurde nach 18 Runden mit einem Vorsprung von 2,9 Sekunden als Sieger abgewunken, gefolgt von Felix Rosenqvist und Antonio Giovinazzi. Maximilian Günther war von einem anderen Konkurrenten angerempelt worden und landete danach auf Platz fünf. Tatiana Calderon sah den Zielstrich auf Rang 25.


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In der Meisterschaft führt weiterhin Antonio Giovinazzi mit 106 Punkten, gefolgt von Charles Leclerc mit 101 und Felix Rosenqvist mit 92 Punkten. Auf Platz eins liegt in der Rookiewertung Charles Leclerc mit 124 Zähler vor Alexander Albon mit 80 und George Russell mit 78 Zähler. Prema Powerteam hat mit 146 Punkten die Nase vorne. Dahinter liegen Jagonya Ayam with Carlin mit 140 und van Amersfoort Racing mit 104 Punkten.

Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing): "Es ist klasse, das Wochenende mit einem Sieg zu beenden. Mein erster Angriffsversuch gegen Felix war noch nicht erfolgreich, aber beim zweiten reichte es. Danach konnte ich mich direkt vom Feld absetzen. Mein Auto lief sehr gut."

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Zu Beginn war es gut, aber schon nach zwei Runden begannen meine Hinterreifen zu überhitzen. Ich denke, wir lagen mit dem Luftdruck etwas daneben. Trotzdem hat das Rennen Spaß gemacht, wenngleich ich gegen Charles letztendlich keine Chance hatte. Er und sein Team haben in diesem Rennen einfach den besseren Job gemacht."

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Es war ein schwieriges Rennen, denn ich bin nur vom sechsten Startplatz ins Rennen gegangen. Mein Plan war, in der ersten Runde möglichst viele Plätze zu gewinnen. Am Schluss hatte ich Glück, dass Maximilian sich drehte. Die ersten sechs Rennen auf dem Siegertreppchen zu beenden ist klasse."


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