Oschersleben
24.04. - 26.04.2015

Red Bull Ring / A
05.06. - 07.06.2015

Spa-Francorchamps / B
19.06. - 21.06.2015

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14.08. - 16.08.2015

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28.08. - 30.08.2015

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18.09. - 20.09.2015

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02.10. - 04.10.2015


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Dino Calcum hält Pascal Eberle in Schach
Tomas Pekar bei zweiten Lauf draußen

Am vierten Augustwochenende steht für den Renault Clio Cup Central Europe die einzige Veranstaltung außerhalb des ADAC GT Masters Pakets an. Beim Czech Truck Prix, einem Wochenende der Truck Europameisterschaft, kommen über 60.000 Zuschauer ins Autodrom Most in Tschechien. Das Publikum drückt vor allem dem Lokalmatador Tomáš Pekar (Carpek Service) die Daumen.

Pekars Heimat liegt nur 80 Kilometer entfernt von der 4,212 Kilometer langen Strecke. „Viele Gäste und Freunde werden nach Most kommen, um mich zu sehen“, berichtet Pekar. „Auf der einen Seite ist es toll, so viel Unterstützung zu spüren. Aber andererseits kann ich mich nicht komplett auf das Fahren konzentrieren. Das macht dieses Wochenende so schwierig.“ Nach der abermals enttäuschenden Vorstellung zuletzt auf dem Nürburgring ist das Titelrennen für Tomáš Pekar bereits gelaufen. An der Tabellenspitze führt Pascal Eberle (Steibel Motorsport) mit 36 Zählern Vorsprung auf Dino Calcum (Stucki Motorsport). Gesamtdritter ist René Leutenegger (Wüst Motorsport). Der Schweizer ist in Most der einzige Gentleman-Pilot und kann damit an den anschließenden beiden Rennwochenenden nur noch theoretisch von der Spitze der Gentleman-Wertung verdrängt werden. Gesamtvierter ist der Spitzenreiter der Junior-Wertung, Henric Skoog (PFI Racing). Der 19-jährige Schwede holte zuletzt in der Eifel seinen ersten Laufsieg.

Die enorme Zuschauermasse ist nicht die einzige Besonderheit in Most. Ausnahmsweise werden am Freitag nicht zwei, sondern drei halbstündige freie Trainings gefahren. Außerdem sind die Teams in den Boxengaragen untergebracht, die nach der Saison 2014 neu errichtet wurden.

Rufe der Begeisterung schallten von den vollbesetzten Zuschauerrängen im tschechischen Autodrom Most, als Lokalheld Tomáš Peka? (Carpek Service) die Ziellinie als Erster überfuhr. Zuvor erlebte das Publikum einen elektrisierenden Dreikampf um den Sieg in Lauf eins zum Renault Clio Cup Central Europe beim Czech Truck Prix. Schon im morgendlichen Zeittraining sicherte sich Tomas Peka? mit der Pole Position die beste Ausgangslage. Dabei pulverisierte der Pilot aus dem 80 Kilometer entfernten M?lník die Bestzeit aus dem Vorjahr um 0,7 Sekunden. Beim Start hielt der Tscheche die Führung vor Dino Calcum (Stucki Motorsport) und Pascal Eberle (Steibel Motorsport), die ihre Startplätze damit behielten.

Tomas Pekar musste zu Rennanfang die Führung an Calcum abgeben und auch Pascal Eberle zog mit. Der Tabellenführer schnappte sich danach sogar noch Dino Calcum und ging in Führung. Bei der Gegenattacke von Dino Calcum nutzte Tomas Pekar die freie Innenbahn und ließ mit einem aufsehenerregenden Manöver gleich beide stehen. In der zweiten Rennhälfte hing das Trio dicht aufeinander. Sämtliche Attacken änderten die Reihenfolge allerdings nicht mehr. Tomáš Pekar holte damit auf seiner Heimstrecke seinen ersten Saisonsieg. Zuvor hatte der Tscheche dieses Jahr nur ein Mal auf dem Podest gestanden. Mit Rang zwei konnte Pascal Eberle seinen Vorsprung in der Meisterschaft um fünf Zähler auf 41 Punkte ausbauen. Dino Calcum hält mit Platz drei den Anschluss.

Henric Skoog (PFI Racing) und Andreas Stucki (Stucki Motorsport) beharkten sich das ganze Rennen über um Position vier. Andreas Stucki verbremste sich beim finalen Angriff in der vorletzten Kurve und musste Rang acht hinnehmen. Dazwischen kamen Reto Wüst (Wüst Motorsport), Sebastian Steibel (Steibel Motorsport) und Sandro Kaibach (Schlaug Motorsport) auf den Rängen fünf bis sieben ins Ziel. Das Losverfahren im Anschluss ergab die Pole Position für Sebastian Steibel in Lauf zwei. Sieger Tomas Pekar startet folglich von Platz sechs.

Tomáš Pekar (Carpek Service): "Wir haben uns am Anfang gegenseitig überholt. Dino und Pascal waren dann nebeneinander in der Kurve und haben dadurch Schwung verloren. So konnte ich auf der Innenseite vorbeifahren. Diesen Sieg wollte ich wirklich sehr. Ich bin unglaublich glücklich. Beim Fahren höre ich natürlich nichts vom Publikum. Aber meine Freundin hat mir hinterher erzählt, was für eine unglaubliche Stimmung geherrscht hat und wie laut die gebrüllt haben."

Pascal Eberle (Steibel Motorsport): "Es war ein sehr hektisches Rennen, wahrscheinlich sogar das härteste der Saison. Noch nie war die Spitze so eng. Im Windschatten kann man sich immer wieder herankämpfen. Deshalb hat sich nie etwas auseinandergezogen. Das waren heute sehr wichtige Punkte in der Meisterschaft."

Dino Calcum (Stucki Motorsport): "Am Anfang konnte ich kurz in Führung gehen. Das war aber wahrscheinlich etwas zu früh. Ich habe immer spät gebremst und dadurch die Kurvenausgänge nicht so gut erwischt. Auch die Reifenanforderungen waren heute sehr hoch. Das alles hat dafür gesorgt, dass ich nicht so konstant fahren konnte, wie ich gemusst hätte um das Rennen zu gewinnen."

Temperaturen von über 30 Grad prägten das zweite Rennen zum Renault Clio Cup Central Europe im tschechischen Most. Dino Calcum (Stucki Motorsport) musste seinen dritten Saisonsieg hart gegen seinen Meisterschaftskonkurrenten Pascal Eberle (Steibel Motorsport) verteidigen. Lokalheld Tomáš Pekar (Carpek Service), der tags zuvor mit seinem ersten Saisonsieg die Massen auf den Rängen begeisterte, schied mit Motorproblemen aus. Sebastian Steibel (Steibel Motorsport) verwandelte seine Pole Position zunächst in die Führung. Calcum und Eberle, durch Reversed Grid von den Rängen vier und fünf gestartet, hangelten sich schnell in Richtung Spitze. Calcum übernahm die Führung, Eberle folgte wenig später auf Rang zwei. Sebastian Steibel geriet auch in die Fänge von Reto Wüst (Wüst Motorsport), der unmittelbar hinter ihm von Position zwei gestartet war. Nach rundenlangem Kampf setzte sich Wüst durch.

Pascal Eberle versuchte diverse Attacken auf Dino Calcum. Sie blieben alle erfolglos. Ein kurzer Ausrutscher am Ende von Start/Ziel gefährdete Calcums Führung noch mal. Der Bochumer rettete seinen dritten Triumph jedoch über die Linie. Mit Platz zwei von Pascal Eberle schrumpft dessen Vorsprung in der Tabelle auf 36 Punkte und damit auf den gleichen Abstand, der schon vor dem Wochenende verzeichnet war. Nach Rang zwei auf dem Red Bull Ring feierte Reto Wüst mit Platz drei ein weiteres Podium. Andreas Stucki (Stucki Motorsport) verwies Sebastian Steibel noch auf Rang fünf. Sandro Kaibach (Schlaug Motorsport) gewann mit dem sechsten Rang die Junior-Wertung für die Piloten bis 20 Jahre. Der zweite Junior, Henric Skoog (PFI Racing), kämpfte sich mit Motorproblemen dahinter auf Platz sieben. Ähnliche Schwierigkeiten erlitt auch Vortagessieger Peka?, der allerdings komplett ausfiel. René Leutenegger (Wüst Motorsport) gewann als einziger Gentleman die entsprechende Sonderwertung mit Position acht.

In der Meisterschaft führt weiterhin Pascal Eberle mit 246 Punkten vor Dino Calcum mit 210 und Rene Leutenegger mit 147 Punkten. In der Juniorwertung liegt Henric Skoog mit 143 Zähler auf Platz eins vor Sandro Kaibach mit 91,5 Zähler. Die Gentlemenwertung führt Rene Leutenegger mit 147 Punkten an. Dahinter liegen Roland Schmid mit 95 und Daniel Hadorn mitr 59,5 Punkten. In der Teamwertung hat Steibel Motorsport mit 365,5 Zähler die Nase vorne. Platz zwei und drei belegen Stucki Motorsport mit 360,5 und Wüst Motorsport mit 287 Zähler.

Dino Calcum (Stucki Motorsport): "Das ganze Rennen war am Limit. Immer volle Power. Ich hatte einen sensationellen Start. Davon habe ich natürlich schon profitiert. Das Rennen war fehlerfrei, bis auf meinen Verbremser am Ende der Geraden. Reifen und Bremsen waren sehr heiß. Ich habe erst beim Einlenken gemerkt, dass die Räder stehen. Pascal fährt konstant um Siege und hat keine Ausfälle. Die Meisterschaft wird daher schwierig. Ich fahre auf Einzelsiege und wenn es hinterher zum Titel reicht, umso besser."

Pascal Eberle (Steibel Motorsport): "Unser Setup war auf die Distanz gut, aber es hat auf den Geraden gefehlt. Ich konnte nichts aus dem Windschatten machen. Das kann ich mir selbst nicht erklären. Das ist sehr traurig, aber die Ausgangslage in der Meisterschaft ist gut. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Angriff ist immer noch die beste Verteidigung."

Reto Wüst (Wüst Motorsport): "Ich versuche immer, mit der Spitze mitzufahren. Am Anfang bin ich auf Platz vier zurückgefallen und habe Eberle durchgelassen. Danach habe ich den Anschluss gehalten. Gegen Sebastian Steibel musste ich Druck machen. Der Abstand ging hin und her, wurde am Ende aber größer. Dann konnte ich das Podest konzentriert nach Hause fahren."

Lukas Gajewski